Viele haben Muschicraft Bier schon in den Medien gesehen, seit letzter Woche ist es auch endlich im markta Shop erhältlich. Grund genug, dass wir euch die Gründerin von Muschicraft Bier – Sophie Tschannett – vorstellen. In unserem Interview verrät uns die 33 jährige Sozialarbeiterin und KünslerIn aus Wien mehr über ihre Vision, warum das Bier überhaupt Muschicraft heißt und welcher gute Zweck beim Kauf unterstützt wird.
Wer steckt hinter Muschicraft und warum heißt es so?
Sophie Tschannett:
“Mit Muschikraft verbinde ich meine zwei Passionen. Mein Ziel ist es feministische Anliegen wie Geschlechtergerechtigkeit in die Welt zu bringen. Muschikraft steht fur die Enttabuisierung der Vulva. Ich war mit einer guten Freundin vor 2 Jahren auf der Donau Tretbootfahren.
Während dieser Ausfahrt hat meine Freundin eine Geschichte über ihre Chefs erzählt, in der sie aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, despektierlich behandelt wurde. Meine Freundin ließ sich das nicht gefallen und reagierte super souverän darauf. Ich kommentierte ihre Reaktion ganz spontan mit: „Ja eh klar, weil du hast ja auch die ur Muschikraft.“
Das Wort war geboren und ließ mich nicht mehr los. Als erstes kam mir die Idee Vulven Sticker zu designen und den Erlös an Frauenhäuser in Österreich zu spenden. Die Sticker verstehe ich als Antwort auf die tausenden Penis-Tags im öffentlichen Raum. Mein Wunsch ist es, das seit Jahrtausenden unterrepräsentierte weibliche Geschlecht sichtbar zu machen. Aufgrund des Wortspiels und weil ich eine passionierte Biertrinkerin bin, wurde aus Muschikraft – Muschicraft Bier.
Die ersten Recherchen zum Thema Bier in Österreich haben mich vollkommen davon überzeugt, dass es wichtig ist hier etwas aufzumischen und Bier ganz generell inklusiver zu machen.”
Warum gibt es Muschicraft? Was treibt dich an?
Sophie Tschannett:
“Als ich begonnen habe zum Thema Bier in Österreich zu recherchieren, ist mir eines ganz klar ins Auge gestochen: Die Bierbranche, ist wie so viele Branchen, nach wie vor eine absolute Männerdomäne. Ich habe mich gewundert, dass im 21. Jahrhundert alles rund ums Bier trinken noch so stark auf (cis) Männer zugeschnitten ist.
Mir wurde bewusst, dass so wie Bier aktuell vermarktet wird, viele Klischees reproduziert werden. Klischees wie, dass Frauen zum Beispiel kein Bier trinken oder, dass Männer männlicher wirken wenn sie Bier trinken. Diese starren Rollenbilder haben ihre Wurzeln im Patriarchat. Genau das will ich mit Muschikraft ändern – patriarchale Strukturen und Denkmuster brechen und Diskurse über Geschlechterdiversität und Geschlechterungerechtigkeit auflösen.”
Was macht Muschicraft Bier besonders?
Sophie Tschannett:
“Muschicraft Bier wird von der Braumanufaktur Schalken in Wien gebraut. Es ist ein Pale Ale und besteht aus regionalen Zutaten. Das Geschmackserlebnis beginnt mit einer dezenten Note von Honigmelone & Grapefruit und wird abgerundet durch eine milde Bittere und einen sportlichen Malzkörper.
10 Cent pro Bier werden an frauenbezogene und queere Projekte gespendet, aktuell an den Verein der autonomen Frauenhäuser Österreichs.”
Alkohol: 5,2% vol
Malzsorten: Pilsner, Wiener Karamellmalz Hopfen: Magnum, Mandarina Bavaria
Fotos © Isabella Simon