40 Tage Fastenzeit – diese beginnt Aschermittwoch. Spielst auch du mit dem Gedanken heuer die Fastenzeit brav durchzuziehen? Doch du hast keine Lust dich nur von Suppe, Tee und Wasser zu ernähren? Und der klassische Verzicht auf Alkohol oder Nikotin ist für dich kein Hindernis oder großartiger Ansporn?
Früher bedeutete die Fastenzeit hauptsächlich Verzicht, Selbstbeherrschung und Enthaltsamkeit. Doch heutzutage kann diese Periode eine wunderbare Möglichkeit darstellen, Abhängigkeiten aufzubrechen, negative Gewohnheiten zu ersetzen und neue, gesunde Verhaltensweisen auszuprobieren.
Du musst also in der Fastenzeit nicht unbedingt klassisch Heil- oder Basenfasten. Viel wichtiger ist es deine Sinne zu schärfen, Achtsamkeit zu üben und auf gewisse Dinge zu verzichten. So erkennst du, wie wertvoll und vielleicht schon selbstverständlich einige Dinge für dich sind.
Lass dich auf das Experiment ein und entdecke ganz neue Gewohnheiten, die du für dich lieb gewinnen kannst.
Bereit für deine alternative Fastenzeit?
Wir haben ein paar kreative und spannende Fastenideen für dich zusammengefasst, vielleicht ist ja was für dich dabei:
- Verpackungs-Fasten
- Jahreszeitenfasten
- Auto-Fasten
- Exoten-Fasten
- Fleisch-Fasten
- Vegan-Fasten
- Digital-Fasten
Verpackungs-Fasten: Baba Plastik, Styropor und Folie
Plastik ist nicht gut für die Umwelt, das wissen wir alle. Doch in unserem Alltag landet schnell mal eine Plastikverpackung zu viel in der Tasche. Plastikverpackungen, Sackerl, Frischhaltefolie und schon haben wir den (Plastik-)Salat. Versuch in der Fastenzeit bewusst auf den Verzicht von Plastikverpackungen zu achten. Greif lieber auf unverpackte Lebensmittel oder Papierverpackungen zurück.
Unsere Geheimtipps:
- Um dein Jausenweckerl mitzunehmen, verwende anstelle einer Frischhaltefolie zum Beispiel wiederverwendbare Bienenwachstücher.
- Einweggläser eignen sich hervorragend, um Suppen zu transportieren oder Samen, Nüsse und Müsli darin aufzubewahren.
- Bei markta greifen wir nur im Notfall auf Plastikverpackungen zurück. Warum wir das tun, kannst du hier nachlesen. Wir verwenden Pfandprodukte, nachhaltige Verpackungsalternativen aus Schafwolle und Verpackungen, welche wieder verwendet werden. Durch diese Plastik-Reduktion und die Nutzung von Alternativen vermeiden wir unnötigen Verpackungsmüll. Na, neugierig geworden?
Jahreszeiten-Fasten: nur saisonales Obst und Gemüse
Himbeeren aus Spanien, Tomaten aus Italien und Bananen aus Afrika. Muss nicht sein! Lange Transportwege schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geschmack & enthaltenen Vitaminen. Zudem hat’s einen Grund, warum es diese Produkte nicht das ganze Jahr aus Österreich gibt: die Saisonalität!
Hier in Österreich wachsen und gedeihen wundervolle, nährstoffreiche und schmackhafte Obst und Gemüsesorten, welche aber eben je nach Saison variieren können.
Klar, Bananen, Mangos oder Ananas wachsen hier zu Lande natürlich nicht – wir haben einfach nicht das entsprechende Klima. Aber auf diese exotischen Sorten könntest du in deiner Fastenzeit doch auch mal verzichten und dich durch die österreichische Obst- und Gemüse-Palette durchkosten. Saisonale Äpfel oder Lagerware an Birnen aus Österreich kannst du auch im Winter kaufen. Die kannst du auch super zu Kompott, Mus oder im Kuchen verarbeiten.
Beim Gemüse sieht’s gibt es eine große Vielfalt: Derzeit sind zahlreiche Kohlsorten, Karotten, Rüben oder Wintersalate in Saison. Probier’s doch einfach mal aus und koste dich in der Fastenzeit durch die saisonale Obst und Gemüsevielfalt aus Österreich.
Auto-Fasten: Bewegung tut dem Körper & der Seele gut
Die Macht der Gewohnheit hat bei dir Überhand genommen und fast alle Wege werden nur mehr mit dem Auto zurückgelegt? Das tut nicht nur der Umwelt, sondern auch dir nicht gut! Alleine in Niederösterreich sind vier Millionen Autofahrten täglich kürzer als fünf Kilometer. Eigentlich die ideale Länge, um sie zu Fuß oder mit dem Rad anzutreten. So könnte man täglich 880 t CO2 einsparen.1
Die Fastenzeit ist die perfekte Zeit um genau solche Gewohnheiten zu brechen.
Gönn’ dir in der Fastenzeit ein Monatsticket der Öffis oder leg deine Wege mit dem Drahtesel zurück. So sparst du nicht nur CO2 ein, sondern bewegst dich automatisch auch gleich etwas mehr. Der Weg zur U-Bahn oder zum Bus wird gleich mal zu Fuß hingelegt. Wer ganz motiviert ist, steigt mal eine Station früher aus und geht den restlichen Weg zu Fuß.
Sportlich Ambitionierte greifen in dieser Zeit am Besten auf das gute alte Fahrrad zurück. Radwege gibt es in Wien unzählige, welche auch sehr gut ausgebaut sind, so dass du wirklich ganz einfach von A nach B kommst. Dabei kommst du vielleicht sogar ein bisschen ins Schwitzen und tust so gleich etwas Gutes für dich und die Umwelt. Eins sagen wir dir: es gibt nichts besseres, als erfrischt und munter vom Radeln ins Büro zu kommen.
Exoten-Fasten: nur regionale Produkte in der Fastenzeit
Nur 10% von dem was bei uns aus dem Teller landet, ist aus Österreich! Wahnsinn, hättest du das gedacht?
Es muss nicht immer das Steak aus Argentinien, die Melonen aus Spanien oder Nudeln aus Nachbarländern sein.
Wirf doch einen Blick auf’s Etikett und schau wo deine Lebensmittel herkommen. Oft wird mit Regionalität geworben, doch beim Blick auf die Rückseite des Produkts stellt sich schnell heraus, dass der Salat dann doch aus Italien oder die Wurst aus Deutschland kommt. Das muss nicht sein. Denn hier in Österreich haben wir hervorragende Klein- und Familienbetriebe, welche in Österreich produzieren, anbauen und wirtschaften.
Auf markta.at haben wir eine große Obst- und Gemüsevielfalt von der Gärtnerei Ganger, die im 22. Bezirk in Wien anbaut. Von ihnen bekommen wir im Sommer sogar Melonen, Kiwis oder bunte Beeren. Wusstest du, dass es auch Reis oder Süßkartoffeln aus Österreich gibt? Unsere Betriebe von Österreis und WUK bio.pflanzen bauen diese Raritäten nachhaltig hier zu Lande an.
Achte in der Fastenzeit darauf mehr regionale Produkte zu kaufen. So unterstützt du nicht nur die Betriebe aus der Region, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes. Denn deine Lebensmittel fliegen nicht quer über die Kontinente und legen somit wesentlich kürzere Transportwege zurück.
Fleisch-Fasten: aus der Region oder nachhaltige Fleischalternativen
Hand aufs Herz: wie oft kommt bei dir in der Woche Fleisch auf den Teller? 1-2 Mal pro Woche, seltener oder vielleicht sogar täglich?
Mehr als 62,2 Kilo Fleisch isst jede:r Österreicher:in durchschnittlich im Jahr.2 Dieser große Fleischkonsum hat weltweit negative Auswirkungen: Die globale Fleischproduktion benötigt viele Ressourcen und verursacht klimaschädliche Treibhausgase. Schon heute werden 70 % der weltweiten Agrarflächen für die Produktion von Fleisch genutzt – mit vielen Folgen für Mensch, Tier und Natur.3
Besonders Rindfleisch hat einen großen CO2 Fußabdruck: Weltweit werden circa eine Milliarde Rinder gehalten, welche große Mengen Treibhausgase ausstoßen – doppelt so viel wie der gesamte Flugverkehr. Und kannst du dir vorstellen, dass die Produktion von nur einem Rindersteak ganze 3000 Liter Wasser kostet. Damit könntest du 3 Monate lang täglich duschen.4
Eines ist klar, deinen Fleischkonsum zu reduzieren tut nicht nur dir und deiner Gesundheit gut, sondern auch den Tieren, dem Klima und der Umwelt!
Mit Fleisch Alternativen fasten
Versuch statt Fleisch – zumindest ab und zu – auf nährstoffreiche pflanzliche Produkte wie Tofu aus Österreich zurück zu greifen. Diese liefern dir ebenfalls wertvolles Eiweiß.4
Wusstest du, dass Weinbergschnecken bis ins 19. Jahrhundert zur Fastenzeit eine der beliebtesten Alternative zu Fleisch waren? Schnecken zählten nicht als Fleisch und somit konnten die strengen Fastenregeln umgangen werden. In Wien wurden Weinbergschnecken von allen Gesellschaftsschichten gerne gegessen – ob reich oder arm, Schnecken zählten zu ihren Lieblingsspeisen. Am Schneckenmarkt, hinter der St. Peters Kirche, boten sogenannte „Schneckenweiber“ die Delikatesse als „Wiener Auster“ zum Kauf an. Auch heutzutage landen bei Feinschmecker:innen gerne Schneckenprodukte von Gugumuck am Teller. Mehr über Österreichs ersten Schnecken-Produzenten gibts du hier.
Wer weniger auf solche Delikatessen steht, darf ab und zu auch mal auf Fisch zurückgreifen. Achte dabei, dass dieser aus nachhaltiger und regionaler Zucht stammt. Auf martka.at bekommst du deinen Fisch ausschließlich von regionalen Kleinbetrieben wie Freiner-Fisch oder Bio-Fisch, welche großen Wert auf Nachhaltigkeit und artgerechte Haltung legen. Wer dennoch nicht komplett auf Fleisch verzichten möchte, sollte auf jeden Fall auf die Herkunft achten. Insbesondere artgerechte Haltung und hochwertige Qualität sind hier essentiell. Auch die Transportwege fallen bei einem regionalen Stück Fleisch deutlich geringer aus. Besonders hochwertiges Fleisch bekommst du von regionalen Kleinbetrieben, mit welchen auch wir zusammenarbeiten. Hier weißt du 100% wo das Fleisch herkommt, wer es produziert hat und wie die Tiere gehalten werden.
Wer in der Fastenzeit kompletten Fleischverzicht ausprobieren will, ist natürlich herzlich Willkommen. Wer’s nicht ganz so streng nehmen will, sollte dann aber auf jeden Fall darauf achten, regionale Fleischprodukte in hochwertiger Qualität von Kleinbetrieben zu konsumieren. Egal ob Fleisch oder Fleischersatzprodukt: der Grundgedanke sollte immer sein: so nah wie möglich, so fern wie nötig!
Vegan-Fasten: keine tierischen Produkte in der Fastenzeit
Du spielst schon längere Zeit mit dem Gedanken tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen? Dann ist die Fastenzeit der ideale Zeitpunkt dafür! Nicht nur Fleisch per se, sondern generell tierische Produkte sind nicht unbedingt klimafreundlich.
Hinzu kommt selbstverständlich das Tierleid, vor allem bei nicht artgerechter Haltung. Außerdem zeigt die Reduktion deines Konsums an tierischen Produkten positive Effekte auf deine Gesundheit. Pflanzliche Fette enthalten weitaus weniger gesättigte Fettsäuren als tierische Fette. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, die nachweislich den Gesamt-Cholesteringehalt im Blut sowie das “böse” LDL-Cholesterin senken. So enthält Olivenöl beispielsweise 78 % der wichtigen einfach ungesättigten Fettsäure, wohingegen Butter nur 37 % davon enthält. Die absoluten Highlights sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche du mit Walnuss- oder Leinöl zu dir nehmen kannst.5
Mit pflanzlichen Alternativen fasten
Tierische Produkte sind also nicht zwingend notwendig. Mittlerweile gibt es so viele wertvolle und schmackhafte Alternativen. Keine Sorge, mit einer veganen Ernährung musst du dich nicht einen Monat lang nur von Salat und Körnern ernähren. Knusprige Soja-Snacks, Chili sin carne, Nudeln ohne Ei, Burgerpatties aus Tofu, vegane Würstel – ja all das könnte auf deinem Teller landen. Ja, wir wissen für die Käse-Liebhaber:innen unter euch, ist das eine Riesen Hürde. Mittlerweile gibts es auch tolle Käsealternativen, sogar pflanzlichen Mozzarella.
Aber auch bei der veganen Ernährung ist es wichtig auf eine ausgewogene Nährstoffverteilung zu achten und deinen Bedarf täglich abzudecken. Pflanzliche Eiweißquellen stellen beispielsweise Kichererbsen, Tofu, Bohnen, Haferflocken oder Nüsse dar. Da braucht’s kein dickes Steak, Kuh-Milch oder Joghurt als Proteinquelle.
Dein veganer Speiseplan
Wir haben uns für dich einen veganen Speiseplan als kleine Inspiration überlegt – so schmackhaft kann’s ohne tierische Produkte sein:
Frühstück: Apfel-Nuss Porridge – bereite das Porridge einfach mit einer Milchalternative wie Hafer- oder Mandelmilch zu. Verfeinert mit etwas Zimt und Nüssen und Dattelsirup – der beste Start in den Tag.
Mittagessen: Ofengemüse mit Humus und Linsensalat – bereite Erdäpfel, Karotten, Brokkoli und Kürbis mit Olivenöl, auf einem Blech einfach im Ofen zu. Nimm Humus als Dip dazu, mach deinen Linsensalat nach deinem Geschmack an, verfeinere ihn mit Samen und schon ist der Gaumenschmaus aufgetischt.
Abendessen: Pizza-Time – auf veganen Pizzateig Tomatensauce verstreichen, Grillgemüse und veganen Käse darauf verteilen – ab in den Ofen. Mit Ruccola garnieren , etwas Olivenöl verfeinern und der Italo-Abend ist gerettet.
Snack: Haferjoghurt mit Nüssen und Früchten
Auch auf markta.at haben wir zahlreiche gschmackige vegane Produkte – alle in Österreich nachhaltig produziert.
Digital-Fasten: einfach mal offline sein
Das Handy klingelt zum x-ten Mal, der Fernseher läuft, Mails werden nebenbei am Laptop beantwortet und die Musik brüllt aus dem Radio.
Manchmal ist’s doch wohl etwas viel oder?
Wie wär es, wenn du in der Fastenzeit bewusst deine Online-Zeit reduzierst und wirklich auf digitale Medien verzichtest?
Komplett auf die Geräte zu verzichten wird schwer, das wissen wir. Aber fang doch mal damit an, die Zeit am Handy bewusst zu beschränken vielleicht auf nur 1 Stunde am Tag, die Woche drauf nur mehr 45 Minuten, dann 30 Minuten und irgendwann sind’s dann vielleicht sogar nur 20 Minuten.
Auch der Fernseher muss man Abend nicht durchgehend laufen, greif doch lieber zu einem neuen Buch, spielt gemeinsam ein Brettspiel, fang an Tagebuch zu führen, probier neue Rezepte oder mach einen ausgedehnten Abendspaziergang. All das tut dir mit Sicherheit viel besser, als sich die 10te Netflix Serie reinzuziehen.
Quellenverzeichnis:
- Wir leben nachhaltig, 2021: CO2 Fasten für mehr Klimaschutz: https://www.wir-leben-nachhaltig.at/aktuell/detailansicht/co2-fasten-fuer-mehr-klimaschutz (16.02.2021)
- Statista, 2020: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/287351/umfrage/pro-kopf-konsum-von-fleisch-in-oesterreich-nach-art/ (16.02.2021)
- Gerecht Leben, Fleisch Fasten, 2021: https://fleischfasten.graz-seckau.at/einrichtung/214/informationen/article/3711.html (16.02.2021)
- DW Made for minds, 2020: Rettet Fleischverzicht das Klima?: https://www.dw.com/de/rettet-fleischverzicht-das-klima/av-50704701 (16.02.2021)
- EatSmarter, 2018: Pflanzliche Fette: Für die Gesundheit unverzichtbar: https://eatsmarter.de/thema/fett/pflanzliche-fette (17.02.2021)