Österreich ist ein wahres Käseparadies. Nicht ohne Grund hat wohl jede:r mindestens eine Person im Bekanntenkreis, die nicht ohne Käse könnte. Ob in Scheiben, gerieben oder überbacken – Käse schmeckt in allen Formen und Farben. Doch hast du dir schon mal Gedanken gemacht, warum der Käse eigentlich Löcher hat? Wie viel Käse pro Kopf in Österreich gegessen wird oder welche Käsesorte die beliebteste ist? Wir machen den Käse Fakten Check und verraten dir 10 Dinge, die du über Käse (vielleicht) noch nicht wusstest.
© Anna Zora
1. Verschiedene Käsesorten gehören voneinander getrennt gelagert
Auch wenn Käse-Junkies meist viele verschiedene Sorten im Kühlschrank aufbewahren, achte immer darauf diese getrennt voneinander zu lagern. Denn Käse nimmt schnell den Geschmack oder Geruch eines anderen Käses an. Durch eine getrennte Lagerung bleiben die typischen Eigenschaften des Käses erhalten. Mehr Tipps und Tricks zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln gibt’s hier.
2. Österreicher:innen sind Käse-Fans
Der pro Kopf Konsum der Österreicher:innen ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. 2020 ist der Käseverbrauch pro Kopf bei 23kg gelegen. Da essen wir in der Käse-Spitzenklasse mit. Denn wir sind gleich auf mit Italiener:innen und der Käsenation schlechthin – den Franzosen (26kg) dicht auf der Spur.
3. Käse zu Zeiten der Römer
Einer der Käse Fakten mit Geschichte: Käse zu Zeiten der Römer wurde aus den verschiedensten Milchsorten hergestellt. Ihnen zufolge haben Tiere mit 2 Zitzen (zB.: Ziegen) die reinste Milchqualität. Tiere mit 4 Zitzen (z.B.: Kuh) zweitklassige Milch und die Milch von Tieren mit mehr als 4 Zitzen ist für Käse ungeeignet.
Kamelkäse galt für die Römer als sehr exquisit und begehrt.
4. Hunderte heimische Käsesorten
Hättest du gewusst, dass es in Österreich mehr als 400 verschiedene Käsesorten gibt? Die Vielfalt ist dank unterschiedlichen Regionen und zahlreichen Käsebetrieben enorm: diverse Frischkäse, Hartkäse, Weichkäse, Schimmelkäse und und und.
5. Arten der Käseherstellung
Für die Art der Käseherstellung ist die Dicklegung der Milch entscheident. Milch wird entweder durch Milchsäurebakterien dickgegelegt, wodurch Frischkäse oder Sauermilchkäse entsteht oder durch Lab, wodurch man Hartkäse, Schnittkäse, halbfesten Schnittkäse oder Weichkäse gewinnt.
6. Süchtig nach Käse
Käse-Liebhaber:innen werden wohl von sich behaupten süchtig nach Käse zu sein. Doch ist das wirklich so? Kann Käse süchtig machen? Einer der Käse Fakten, der sich hartnäckig halt. Tatsächlich gehen hier die Meinungen der Experten auseinander. Allerdings hat eine Studie der University of Michigan herausgefunden, dass Käse tatsächlich hohes Suchtpotenzial hat. Das liegt vor allem an dem an Käse enthaltenen Stoff Casmorphin. Dieser wird gebildet, wenn das Milchprotein Kasein im Magen verdaut wird. In Folge dessen stimuliert dieser Stoff die Rezeptoren im Hirn und Dopamin wird ausgeschüttet. Da dieses Glückshormon auch bei der Einnahme von Drogen ausgeschüttet wird, meinen einige Forscher, dass Käse süchtig mache. So ganz bewiesen ist die Sucht aber noch nicht. Vor allem wenn man es unter dem Blickwinkel der Abhängigkeit betrachtet sind bisher noch eine Entzugserscheinungen nachgewiesen worden.
7. Jedem Käse sein Messer
Du genießt deine Käseplatte und schneidest dir mit nur einem Messer von allen Stücken etwas herunter. “So nicht!” würden Käse-Spezialisten sagen. Denn jeder Käse verlangt ein eigenes Messer.
Ein Weichkäsemesser eignet sich für buttrig-weiche Käsesorten wie Camembert, Frischkäse oder Gorgonzola. Käsemesser haben außerdem Löcher in der Klinge, damit der Käse nicht an der Klingt haften bleibt. Eigene Briemesser haben eine speziell dünne Klinge.
Härtkäsemesser brauchen kurze, dicke aber robuste Klingen. Denn das schneiden von Parmesan oder Bergkäse fordert stabileres Küchenwerkzeug.
Zum schneiden großer Käseleibe gibt es Messer mit Griffen an beiden Seiten. Normalen Schnittkäse kann man ganz einfach auch mit einem herkömmlichen Küchenmesser aufschneiden.
8. Wieso ist Käse gelb?
Ob Käse gelb wird, hängt vom Futter der Kühe ab. Im grünen Gras, das Kühe fressen, ist der fettlösliche Farbstoff Beta-Carotin enthalten. Fressen die Tiere also viel Gras auf den Weiden ist auch mehr Beta Carotin im Milchprodukt enthalten. Im Zuge der Käseherstellung konzentriert sich das Fett in der Milch und Beta-Carotin wird freigesetzt. Dieses verleiht den Produkten den gelben Farbton. Außerdem führt eine längere Reifezeit bei Käse zu einer ausgeprägteren gelben Farbe.
9. Wieso hat der Käse Löcher?
Wenns um Käse Fakten geht, muss diese Frage unbedingt beantwortet werden: Wieso hat der Käse Löcher? Die Verursacher der Käselöcher sind Bakterien, die während der Reifung Milchzucker in Milchsäure umwandeln. Denn bei diesem Prozess entsteht Kohlensäure, welche nicht aus dem Käse entweichen kann. So entstehen die Löcher im Käse. Allerdings entstehen nicht bei allen Bakterien solche Gase. Aus diesem Grund gibt es auch Käse ohne Löcher.
10. Österreichs beliebtester Käse
Österreicher:innen lieben Käse, das ist Fakt. Doch zu welcher Käsesorte greifen Herr und Frau Österreicher:in am liebsten? 2020 zählten Gouda, Gervaisbasis und Mozzarella zu den beliebtesten und somit umsatzstärksten Käsesorten. Platz vier belegt der Emmentaler, welcher im Wert von 50 Millionen Euro verkauft worden ist.
Quellen:
AMA: https://amainfo.at/konsumenten/produktvielfalt/kaese
Eatsmarter: https://eatsmarter.de/ernaehrung/news/wie-harte-drogen-kaese-kann-suechtig-machen
Messerspezialist.de: https://www.messerspezialist.de/blog/allgemein/4281-kaese.htm
OKäse.de: https://okäse.de/blogs/kaese-wissen/kaese-und-haltbarkeit
Statista 2020: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/287533/umfrage/pro-kopf-konsum-von-kaese-in-oesterreich/
Tiroler Delikatessen: https://www.tiroler-delikatessen.de/gourmet-geschenk/_redaktionell/3/Produktlexikon/274/15_verblueffende_Kaesefakten___Teil_1.html
Universität Innsbruck: https://www.uibk.ac.at/projects/was-isst-tirol/dumong_poster-kaese-in-oesterreich_2019.pdf