Weihnachten – das Fest der Liebe, und die geht durch den Magen. Leider finden jede Menge Lebensmittel den Weg dorthin nicht, sondern landen direkt im Müll. Allein zu Weihnachten fällt ungefähr ein Fünftel der jährlichen Lebensmittelabfälle von genießbaren Lebensmitteln an. Bevor es von uns Tipps für dich gibt, wie du Lebensmittelverschwendung zu Weihnachten vermeiden kannst, wollen wir uns das Problem aber noch genauer anschauen.
Lebensmittelverschwendung in Österreich
In Österreich werfen Haushalte bis zu 15.700 Tonnen Lebensmittel weg – ob angebrochen oder noch verpackt. All diese Lebensmittel wären bei rechtzeitigem Verzehr noch genießbar gewesen. Bewohner:innen der Landeshauptstadt Wien werfen tatsächlich pro Jahr circa 40 kg noch genießbare Lebensmittel weg.
“In Wien wird täglich jene Menge an Brot als Retourware vernichtet, mit der die zweitgrößte Stadt Österreichs, das ist Graz, versorgt werden kann.”
“We Feed the World” (Film) von Erwin Wagenhofer, 2005
Falsche Lagerung, schlechte Planung oder mangelndes Wissen über Lebensmittel lassen diese vorschnell in der Tonne landen. Viele verlassen sich ausschließlich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, das fälschlicherweise mit einem “Verfallsdatum” gleichgesetzt wird. Lebensmittel sind auch nach dem MHD genießbar – verlass dich auf deinen Geruchs- & Geschmackssinn!
Der Wert unserer Lebensmittel
Jährlich entsorgt ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt Lebensmittel im Wert von geschätzt € 300,- bis € 400,-. Doch mehr als nur der Wert wird weggeworfen: Von den Ressourcen für die Lebensmittel an sich über Transportwege, Kühlung und Verarbeitung bis hin zur energieintensiven Entsorgung steht ein enormer Aufwand hinter unseren Lebensmitteln.
Deswegen gibt’s jetzt unsere Tipps, wie du vor allem zu Weihnachten dagegen wirken kannst.
Restlos gutes Essen – 6 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Du kannst selbst viel gegen Lebensmittelverschwendung machen, um den weihnachtlichen Müllbergen den Kampf anzusagen. Hier sind unsere Tipps.
1. Vertrau auf deine Sinne
Mach den Sinnestest: schmecken, riechen, sehen. Nur weil ein Produkt das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, heißt das noch lange nicht, dass es reif für den Müll ist. Es heißt ja schließlich “mindestens haltbar” und nicht “tödlich ab”. Wenn sich allerdings Farbe, Konsistenz oder Geruch verändert haben, darf das Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden.
2. Der gute alte Einkaufszettel
Alt und bewährt: der Einkaufszettel. Setz dich vorher bewusst hin und überleg genau, was du für dein Menü brauchst. So landet auch wirklich nur das im Einkaufskorb, was auch verkocht wird. Auf leeren Magen einkaufen ist übrigens auch nicht förderlich – da landet meist viel mehr als geplant im Einkaufskorb. Online bestellen ist natürlich die bequemste und entspannteste Variante. Du kannst dir Zeit lassen und wirklich nur das bestellen, was du wirklich brauchst – ohne Impluskäufe oder Magenknurren.
3. Planung ist alles
Sei deinem Weihnachtsmenü einen Schritt voraus. Check vor deinem Großeinkauf nochmal deine Vorratskammer. Vielleicht sind Zwiebeln, Kartoffeln und Ähnliches auf Lager. Außerdem bist du im Vorteil, wenn du die kulinarischen Vorlieben deiner Gäste kennst – frag am besten vorher, welche Lebensmittel gar nicht gegessen werden und ob Vegetarier oder sogar Veganer dabei sind. Dann kannst du dir vielleicht den Braten sparen oder kochst weniger von der Beilage.
4. Spenden statt verschwenden
Teilen macht glücklich – nicht nur dich, weil du etwas Sinnvolles tust, sondern vor allem Andere, die auf deine Spende angewiesen sind. Hast du also du Weihnachten zu viele Lebensmittel über, die du gar nicht verkochen kannst, dann melde dich bei einer Foodsharing-Plattform an und teil deine überschüssigen Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen.
5. Richtig lagern, länger genießen
Die richtige Lagerung von Lebensmitteln beeinflusst die Haltbarkeit enorm und kann diese durchaus verlängern. Schon kleine Temperaturunterschiede sind ausschlaggebend, ob ein Produkt länger oder kürzer genießbar ist. Grob lässt sich festhalten, dass es reifes Gemüse eher wärmer mag (ca. 4 bis 5°C). Am besten lagerst du es im Gemüsefach. Fleisch, Fisch und andere leicht verderblichen Produkte lagerst du dort, wo es am kältesten ist – im Kühlschrank ist das entweder mittig oder das Fach über dem Gemüsefach. Noch mehr Tipps und Tricks zur Lagerung findest du übrigens hier.
6. Restlverwertung: Aus alt mach neu
Verleih deinen Restln ein zweites Leben und verkoche die Zutaten zu neuen Gerichten. Experimentiere mit Geschmäckern und Lebensmitteln und mach dein Restlessen zu deinem neuen Lieblingsgericht. Rotkraut muss zum Beispiel nicht immer nur gekocht gegessen werden, sondern kann auch als Rohkostsalat mit Apfel und Nüssen eine herrliche Vorspeise sein. Und Kohl kannst du super zu Kimchi verarbeiten.